Palästinalied

Troubadours Singing the Glories of the Crusades, a nineteenth century wood engraving by the French illustrator Gustave Doré

The Palästinalied (Palestine Song) is a song written in the early 13th century by Walther von der Vogelweide, the most celebrated German medieval lyric poet. The poem is written in Middle High German. It is one of the few songs by Walter for which a melody has survived.[1] The oldest source for the melody is the Münster fragment, which is dated to the early 14th century.

Text

Manuscript A (the Kleine Heidelberger Liederhandschrift) is the oldest source of the text (dated to the late 13th century), giving seven stanzas. Other manuscripts have up to eleven stanzas, for a total of thirteen distinct stanzas. Of these, one (the third stanza) is clearly younger than the original composition. On the other five stanzas not in manuscript A, there is no expert consensus as to whether they should be regarded as Walter's.

The Palästinalied was written at the time of the Fifth Crusade (1217-1221).[2] Its subject is the Christian gospel told from the perspective of a pilgrim setting foot in the Holy Land. The song's conclusion refers to the crusades themselves, asserting that, in view of the claim of all three Abrahamic religions to the land of Palestine, the Christian claim is just (Al diu werlt diu strîtet her / Wir sîn an der rehten ger / Reht ist, daz er uns gewer "All the world is warring here [in the Holy Land] / Our claim is the just one / It is right that He [God] grant it").

Original Middle High German
1. Álrêrst lébe ich mir werde,
sît mîn sündic ouge siht
daz here lant und ouch die erde,
der man sô vil êren giht.
ez ist geschehen, des ich ie bat:
ích bin komen an die stat,
dâ got menischlîchen trat.

2. Schoeniu lant, rîch unde hêre,
swaz ich der noch hân gesehen,
sô bist dûs ir aller êre.
waz ist wunders hie geschehen!
daz ein magt ein kint gebar,
hêre über áller engel schar,
wáz daz niht ein wunder gar?

Modern German translation
1. Nun erst lebe ich mir würdig,

seit mein sündiges Auge

das hehre Land und auch die Erde sieht,

die man so vieler Ehren rühmt.

Nun ist geschehen, worum ich immer bat:

ich bin an den Ort gekommen,

den Gott als Mensch betrat.

2. Schöne Länder, reich und herrlich,
welche ich da noch gesehen habe,

du übertriffst sie alle.

Welche Wunder sind hier geschehen!

Dass eine Jungfrau ein Kind gebar,

hoch erhaben über aller Engel Schar,

war das nicht etwa ein Wunder?

Modern English translation
1. Life’s true worth at last beginneth,

Now my sinful eyes behold

The holy land, the earth that winneth

Fame for glories manifold.

I have won my lifelong prayer:

I am in the country where

God in human shape did fare.

2. Lands, the greatest, goodliest, fairest,
Many such mine eyes have seen;

O’er them all the crown thou bearest.

Think what wonders here have been!

From a Maid a babe did spring,

O’er the angel hosts a king;

Was not that a wondrous thing?[3]

The third stanza of the song was not a part of Walther's original composition, but appears in nearly all modern versions of it.

3. Hie liez er sich reine toufen,
daz der mensche reine sî.
dô liez er sich hie verkoufen,
daz wir eigen wurden frî.
anders waeren wir verlorn.
wól dir, spér, kriuze únde dorn!
wê dir, heiden, dáz ist dir zorn!

3. Hier ließ er, der Reine sich taufen,
damit der Mensch rein sei.

Dann ließ er sich hier verkaufen,

damit wir Leibeigene frei würden.

Anderenfalls wären wir verloren.

Wohl Dir, Speer, Kreuz und Dorn!

Weh Dir, Heiden, das ist Dir ein Ärgernis![4]

3. Here He was baptized with water,
That men might be pure as He.

Here He let them sell Him later,

That we thralls might so be free.

We had else been lost, I wis.

Spear, Cross, thorn, your praise it is!

Heathens, woe! ye rage at this.[5]

After this insertion, the song continues:

4. Dô ér sich wolte über úns erbarmen,
dô leit er den grimmen tôt,
ér vil rîch über úns vil armen,
daz wir komen ûz der nôt.
daz in dô des niht verdrôz,
dâst ein wunder alze grôz,
aller wunder übergenôz.

5. Hinnen vuor der sun ze helle,
vón dem grábe dâ ínne lac.
des wás der vater ie geselle
únd der geist, den nieman mac
sunder scheiden, éz sî ein,
sleht und ebener danne ein zein,
als er Abrahâme erschein.

6. Dô ér den tuifel álsô geschande
daz nie keiser baz gestreit,
dô vuor ér her wíder ze lande.
dô huob sich der juden leit:
dáz er, hêrre, ir huote brach
und dáz man ín sît lebendig sach,
dén ir hant sluog unde stach.

7. Da nâch was er in dem e lande
vierzic tage, dô vúor er dar,
dannen in sîn vater sande.
sînen geist, der uns bewar,
dén sant ér hin wider ze hant.
heilig ist daz selbe lant,
sîn náme, der íst vor got erkant.

8. In daz lant hât er gesprochen
einen angeslîchen tac,
dâ der weise wirt gerochen
und diu witwe klagen mac
und der arme den gewalt,
den man hât mit in gestalt.
wol im dort, der hie vergalt!

9. Únserre lántréhter tihten
fristet dâ niemannes klage,
wan er wíl dâ zé stunt rihten.
sô íst ez an dem lesten tage.
und swer deheine schulde hie lât
unverebent: wie der stât
dórt, dâ er pfánt noch bürgen hât.

10. Ír lât iuch des niht verdriezen,
daz ich noch gesprochen hân?
sô wil ich die rede entsliezen
kurzwîlen und iuch wizzen lân,
swáz got wúnders hie noch lie,
mit der werlte ie begie,
daz huob sich dort und endet hie.

11. Kristen, juden und die heiden
jehent, daz díz ir erbe sî.
gót, müeze éz ze rehte scheiden
durch die sîne namen drî.
al diu werlt, diu strîtet her:
wir sîn an der rehten ger.
reht ist, daz er uns gewer!

4. Als er sich unser erbarmen wollte,
erlitt er hier den grimmigen Tod,

er, der mächtige, um uns Armer willen,

damit wir gerettet würden.

Dass er das nicht ablehnte,

das ist ein allzugroßes Wunder,

größer als alle anderen Wunder.

5. Von hier fuhr der Sohn zur Hölle,
aus dem Grab, darin er lag.

Daher, was der Vater immer vereinte

und der Geist, den nichts

von ihnen scheiden kann: sie sind alle Eins,

schlicht und ebener als ein Pfeilschaft,

wie er Abraham erschienen war.

6. Nachdem er dort den Teufel besiegte,
wie nie ein Kaiser besser kämpfte,

kam er wieder in dieses Land zurück.

Damit begann das Leid der Juden,

weil er, der Herr, ihrer Haft entkam,

und man ihn später lebend sah,

den sie erschlugen und erstochen haben.

7. Danach verweilte er in dem Land
vierzig Tage lang. Dann ging er dahin zurück,

von wo ihn sein Vater ausgesandt hatte.

Seinen Geist, der uns schützen möge,

sandte er sogleich wieder dorthin.

Dieses Land ist heilig,

denn sein Name stammt von Gott.

8. In diesem Land hat er
einen schrecklichen (Gerichts)tag angekündigt,

an dem die Witwe gerächt wird

und der Waise klagen kann,

und (wie auch) der Arme, von der Gewalt

die man ihm angetan hat.

Wohl ihm dort, der hier vergalt!

9. Nicht wie unsere Landrichter täten
schiebt man da niemandes Klage auf,

denn er wird da sofort richten.

So wird es am letzten Tage sein.

Und wer irgendeine Schuld hier läßt

ungetilgt: Wie steht der da,

dort, da er weder Pfand noch Bürgen hat.[6]

10. Ihr laßt euch dessen nicht verdrießen,
was ich bis jetzt gesprochen habe?

so will ich die Rede weiterführen

in Kürze - und euch wissen lassen,

was Gott an Wundern hier noch werden ließ

und für die Welt ins Werk gesetzt hat,

das hub dort an und wird hier enden.[7]

11. Christen, Juden und Heiden
behaupten, dass dies ihr Erbe sei.

Gott müsste es gerecht entscheiden,

durch die drei seiner Namen.

Die ganze Welt bekriegt sich hier.

Wir sind mit unserer Bitte im Recht,

und daher ist es Recht, dass er sie uns gewähre.

4. At the most compass'nate hour
'Tis the place that he was slain

The all splendrous in his power

Gave himself up for our gain

To buy out our misery

What astounding prodigy

None alike shall ever be.[8]

5. Down to hell the Son descended
From the grave wherein he lay.

Him the Father still attended

And the Ghost, whom no man may

E’er disjoin; the three are one:

Shaft so smooth and straight there’s none,

As to Abraham it was shown.

6. When He quelled the fiend and ended
Such a fight as king ne’er fought,

Here to earth He reascended.

Sorrow to the Jews it brought;

Through their guard He broke amain;

Living was He seen again,

Whom their hands had pierced and slain.[9]

7. Forty days again he wandered
And was seen all through the land

Thus he rose but left, oh wonder

His good ghost, protector, friend

He at once us sent back down

Bless'd shall be this land and town

His illustrious name renown.[10]

8. Here a day of dreadful summons
He appointed for this land.

Orphan’s wrongs and widowed woman’s

Shall be righted by His hand.

Then the poor man may declare

All the violence he must bear.

Penance here brings blessing there![11]

9. Verdicts of all earthly trial
Shall spare none of accusation

In his hour due judgment's vial

At last day's annunciation

'Oh how geat one's blame shall be

Ev'ry soul shall bow the knee

Without pledge or guarantee.[12]

10. Now do not ignore,
what I have recited.

My wish was to briefly explore,

the discourse and to you I have presented,

all the wonder that God has unfurled,

upon man in this world,

they began and ended here in this emerald.[13]

11. That this land they do inherit
Christians, Jews, and heathens claim.

God adjudge it where the merit

Lieth, in His threefold name!

All the world strives here, we see;

Yet we hold the rightful plea:

God will grant it rightfully.[14]

12. Mê dann hundert tûsent wunder
hie in disem lande sint,
dâ von ich niht mê besunder
kan gesagen als ein kint,
wan ein teil von unser ê.
swem des niht genúoge, der gê
zúo den júden, die ságent im mê.

13. Vrowe min, durch iuwer güete
nu vernemet mine clage,
daz ir durch iuwer hochgemüete
nicht erzuernet, waz ich sage.
Vil lihte daz ein tumber man
misseredet, als er wol kann.
daran solt ir iuch nicht keren an.

12. Nun lasst euch davon nicht verdrießen,
dass ich noch weitererzählt habe.

Ich will euch die Rede erklären

in aller Kürze und euch wissen lassen,

das was Gott mit den Menschen seither

an Wundern in der Welt begonnen hat,

das hat hier angefangen und wird hier enden.

13. Meine Dame, durch eure Güte
vernehmt nun meine Klage,

damit ihr durch euer hohes Gemüt

von dem was ich sage nicht erzürnt.

Vielleicht, daß ein ungeschickter Mann

schlechter redet als er könnte

daran sollt ihr euch nicht stören.[15]

Melody

The complete melody is preserved in in the Münster fragment (MS Z)

Palestinalied

Modern reception

With the increased popularity of Medieval rock, Neofolk and related musical styles in the late 1980s and 1990s, the Palästinalied became a sort of staple song for such genres and is now well known to modern audiences due to performances by mainly German bands, including (among others):

Palästinalied-Projekt is a compilation of 20 performances of the song (2002; Palästinalied at Discogs).

The Austrian Ensemble for Early Music Dulamans Vröudenton recorded a reconstructionist performance of "Palästinalied".[16]

Lou Harrison's String Quartet Set's 1st movement takes much of its melody from this song.

See also

References

  1. Konzett, Matthias (2000). "Walther von der Vogelweide". Encyclopedia of German Literature (first ed.). London, England: Fitzroy Dearborn Publishers. p. 977. ISBN 1-57958-138-2. Retrieved 24 July 2017.
  2. Walther's presence in Vienna is recorded for 1217, and again for 1219, after the return of Duke Leopold VI from the crusade. It is not known whether Walther himself participated in Leopold's crusade.
  3. Frank Carr Nicholson, "Walther Von Der Vogelweide," in Old German Love Songs: Translated from the Minnesingers of the 12th to 14th Centuries (Chicago: University of Chicago Press, 1907), 71-73. (text was published in 1907, making it part of the public domain in the United States of America)
  4. "Walther von der Vogelweide: Palästinalied". TURBA DELIRANTIUM. Turba Delirantium. Retrieved 6 June 2017.
  5. Frank Carr Nicholson, "Walther Von Der Vogelweide," in Old German Love Songs: Translated from the Minnesingers of the 12th to 14th Centuries (Chicago: University of Chicago Press, 1907), 71-73. (text was published in 1907, making it part of the public domain in the United States of America)
  6. "Walther von der Vogelweide: Palästinalied". TURBA DELIRANTIUM. Turba Delirantium. Retrieved 6 June 2017.
  7. "Walther von der Vogelweide: Palästinalied". TURBA DELIRANTIUM. Turba Delirantium. Retrieved 6 June 2017.
  8. "Palästinalied". lyricstranslate.com. Retrieved 5 June 2017.
  9. Frank Carr Nicholson, "Walther Von Der Vogelweide," in Old German Love Songs: Translated from the Minnesingers of the 12th to 14th Centuries (Chicago: University of Chicago Press, 1907), 71-73. (text was published in 1907, making it part of the public domain in the United States of America)
  10. "Palästinalied". lyricstranslate.com. Retrieved 5 June 2017.
  11. Frank Carr Nicholson, "Walther Von Der Vogelweide," in Old German Love Songs: Translated from the Minnesingers of the 12th to 14th Centuries (Chicago: University of Chicago Press, 1907), 71-73. (text was published in 1907, making it part of the public domain in the United States of America)
  12. "Palästinalied". lyricstranslate.com. Retrieved 5 June 2017.
  13. "Palästinalied". lyricstranslate.com. Retrieved 5 June 2017.
  14. Frank Carr Nicholson, "Walther Von Der Vogelweide," in Old German Love Songs: Translated from the Minnesingers of the 12th to 14th Centuries (Chicago: University of Chicago Press, 1907), 71-73. (text was published in 1907, making it part of the public domain in the United States of America)
  15. "Walther von der Vogelweide: Palästinalied". TURBA DELIRANTIUM. Turba Delirantium. Retrieved 6 June 2017.
  16. Listen/Anhören altemusik.net
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