User:Wikibob/Saint Petersburg 1
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[edit] Geschichte
[edit] Die Stadt im Sumpf
Am 16. Mai 1703 legte Peter der Große auf der "Haseninsel", zwei Kilometer westlich der im Nordischen Krieg eben den Schweden entrissenen Festungen Nyenschantz und Landskrona, den Grundstein zur Peter-und-Paul-Festung. Dieses Datum gilt als offizielle Gründung der Stadt. Die in ihrer Anlage ursprünglich an Amsterdam orientierte Stadt sollte als Bollwerk gegen schwedische Truppen dienen, aber auch dem fortschrittsfeindlichen Moskau eine moderne, westlich orientierte Stadt entgegen stellen. Darüber hinaus sollte der Hafen einen direkten Zugang zur Ostsee schaffen und die völlige Kontrolle der Newa gewährleisten, wegen der feindlichen Angriffe, die über den Fluss ins Landesinnere geführt werden könnten.
thumb|Peters Sommerresidenz Peterhof: Große Kaskade, im Hintergrund der finnische Meerbusen
Die Stadt wurde auf dem Reißbrett geplant und in den Sümpfen der Newa-Mündung innerhalb kürzester Zeit aus dem Boden gestampft. Die Gegend war eigentlich denkbar ungeeignet für eine Stadtgründung. Das Newa-Delta wurde häufig von Überschwemmungen heimgesucht, die Gegend war nicht einmal für die Landwirtschaft geeignet. Nur einige Fischer hielten sich hier in den Sommermonaten auf.
Später sollte es aufgrund der ungünstigen Lage immer wieder zu Überschwemmungen kommen, bei denen unzählige Bewohner ihr Leben ließen. Während die Stadt in ihren Grundmauern erstand, verbot Zar Peter die Errichtung von Steingebäuden in ganz Russland außerhalb Sankt Petersburgs – jeder verfügbare Steinmetz sollte an der Erbauung der neuen russischen Hauptstadt arbeiten. Die Flucht von Arbeitern aus der Stadt und vom oft tödlichen Bauprojekt wurde mit harten Strafen geahndet.
1706 wurden 30.000 Leibeigene im russischen Reich zwangsrekrutiert, 1707 waren es 40.000. Ungefähr die Hälfte von ihnen schaffte es, auf dem Weg nach Nordwesten zu fliehen. Schon während der Errichtung der Stadt kamen vermutlich Zehntausende von Zwangsarbeitern und Leibeigenen ums Leben. Sie starben an Sumpffieber, Skorbut, an der Ruhr oder einfach an Hunger und Entkräftung. Große Teile der Stadt sind auf Pfählen im Boden errichtet, aufgrund der großen Zahl von Toten beim Bau sprechen viele Leute davon, dass sie eigentlich auf Skeletten ruht.
thumb|450px|Kupferstich: Sankt Petersburg und Newa (1761)
Da auch der russische Adel nicht bereit war, in die Stadt zu ziehen, beorderte Peter sie ebenfalls nach Sankt Petersburg. Sie mussten mit ihrem gesamten Haushalt in die Stadt ziehen, in Häuser deren Stil und Größe genau festgeschrieben waren – selbstverständlich auf eigene Kosten. 1714 standen in Sankt Petersburg etwa 50.000 bewohnte Häuser, die Stadt war die erste in Russland, die eine offizielle Polizei sowie eine effektiv funktionierende Feuerwehr hatte. Die Innenstadt wurde abends und nachts künstlich beleuchtet, die Bewohner dazu angehalten, Bäume zu pflanzen. Zar Peter war dabei, seinen Plan eines Neuen Jerusalem zu verwirklichen.
[edit] Die Blütezeit der Stadt
thumb|Die "Zwölf Kollegien", unter Peter I. Sitz der russischen Ministerien
Peter, einer der Pioniere der Industriespionage, ließ Handwerker und Ingenieure aus ganz Europa, insbesondere aus den Niederlanden, kommen, die die Stadt von Anfang an zu einem Zentrum europäischer Technik und Wissenschaft machen sollten. 1712 wurde die Stadt offizielle Hauptstadt Russlands. Bis auf ein kleines Intermezzo in den Jahren 1728 bis 1732, als der Hof in Moskau weilte, sollte die Stadt bis 1918 Hauptstadt bleiben.
Nachdem Peter der Große 1725 verstarb, ging der Enthusiasmus der russischen Herrscher für das Fenster zum Westen erst einmal zurück. Moskau wurde wieder Hauptstadt. Erst Zarin Anna kehrte wieder nach Sankt Petersburg zurück. Die Stadt wurde wieder Hauptstadt, Annas stadtplanerische Entscheidungen prägen die Stadt noch heute. Sie verlegte sowohl das Stadtzentrum von der heute so genannten Petrograder Seite auf die Admiralitätsseite der Newa, zum anderen legte sie die bis heute wichtigsten Hauptstraßen, den Newski Prospekt, die Gorochowaja Uliza und den Wosnessenski Prospekt an. Trotzdem residierte sie weiterhin lieber und öfter in Moskau.
thumb|Katherinenhof, Gartenansicht
Zarin Elisabeth (1741–62) und vor allem Katharina die Große (1762-92) setzten wieder auf eine verstärkte Öffnung des Reichs nach Westen, indem sie Künstler und Architekten nach St. Petersburg holten. In der Zeit Elisabeths entstanden die meisten der Prunkbauten, die bis heute das Stadtbild bestimmen, sie ließ unter anderem den Winterpalast, das Smolny-Kloster bauen.Den Katharinenpalast ließ sie zu Ehren ihrer Mutter umgestalten, der Stil Francesco Rastrellis begann die Stadt zu prägen.
Die neben Peter wahrscheinlich wichtigste Gestalt in der Geschichte der Stadt ist Katharina II. ("die Große"), die 1762 den Thron bestieg. Sie sah sich – zumindest bis die Französische Revolution ausbrach – dem Geist der Aufklärung verpflichtet und setzte auf Bildung und Kunst. Katharina II. gründete in ihrer Zeit 25 akademische Einrichtungen sowie mit dem Smolni-Institut die erste staatliche russische Schule für Mädchen. Das Reiterstandbild Peters des Großen, ein Wahrzeichen der Stadt, stammt ebenfalls aus dieser Zeit.
thumb|Winterpalast (beherbergt heute die Eremitage) von der Newa aus aufgenommen
Ende des 18. und in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts erlebte die Stadt eine Blütezeit, vorerst vor allem auf kulturellem, später auch auf wissenschaftlich-technischem Gebiet. Die erste russische Ballettschule entstand 1738 in der Stadt. 1757 eröffnete die Akademie der Künste, in der bis heute Maler, Bildhauer und Architekten ausgebildet werden. Theater und Museen, höhere Schulen und Bibliotheken entstanden. 1783 eröffnete das Mariinsky-Theater, in dem später die großen Nationalopern Michail Iwanowitsch Glinkas aufgeführt werden sollten. 1819 entstand aus dem Pädagogischen Institut die Petersburger Universität.
Die Aufhebung der Leibeigenschaft in Russland durch Zar Alexander II. sorgte ab 1861 dafür, dass zahlreiche Menschen in die Stadt einwanderten. Die Bevölkerungszahl schnellte innerhalb weniger Jahre empor.
thumb|200px|St. Petersburg um 1888
Schriftsteller und Intellektuelle schlossen sich in literarischen Kreisen zusammen und gaben Wörterbücher und Zeitschriften heraus. Zu den wichtigsten Zeitschriften zählen etwa der Polarstern von Rylejew und Bestuschew oder Puschkins Sowremennik (Der Zeitgenosse).
[edit] Aufstände, Attentate, Revolutionen
thumb|Sankt Petersburg um 1888
In der Soldaten- und Regierungsstadt Sankt Petersburg fanden bis 1918 alle wichtigen Revolten und Revolutionen der russischen Geschichte statt, der Dekabristenaufstand 1825 ebenso wie die Ereignisse, die langfristig zur Gründung der Sowjetunion führten. In St. Petersburg nahmen Ende des 19. Jahrhunderts Unruhen und kleinere Aufstände zu. Die Stadt war Schauplatz zahlreicher Attentate gegen Mitglieder des Zarenhofs und der russischen Verwaltung; unter anderem wurde Alexander II. hier 1881 ermordet.
thumb|Grabmal der letzten Zarenfamilie in der Peter-Paul-Kathedrale
Revolutionäre Parteien und Vereinigungen gründeten sich, die von der Polizei blutig verfolgt wurden. In Sankt Petersburg begann mit dem Petersburger Blutsonntag die Revolution von 1905 bis 1907. Als Folge wurde die zweite Duma der russischen Geschichte in der Stadt eröffnet, sie blieb politisch allerdings einflusslos. Auch die Februarrevolution 1917 fand vor allem in St. Petersburg statt. Das Startsignal für die Oktoberrevolution 1917 gab ein Schuss des Panzerkreuzers Aurora im Petrograder Hafen. Der nahe gelegene Hafen von Kronstadt bildete das Zentrum eines anarchistisch und rätekommunistisch inspirierten Matrosenaufstands gegen die Diktatur der Bolschewiki, der von Leo Trotzki blutig niedergeschlagen wurde. Lenin erklärte Moskau (wieder) zur sowjetischen und russischen Hauptstadt. Die Bevölkerung der Stadt sank innerhalb weniger Jahre durch Bürgerkrieg und die dadurch verursachte Hungersnot ebenso wie sekundär durch den Statusverlust und den Umzug der gesamten Regierung und Verwaltung nach Moskau erheblich.
[edit] Leningrad
Nach dem Tode Lenins wurde die ehemalige Stadt der Zaren in Leningrad umbenannt. Das Machtzentrum der UdSSR verschob sich dennoch immer mehr nach Moskau. Hatten die Funktionäre der KPdSU in Leningrad anfangs noch gesamtstaatlichen Einfluss, änderte sich das mit dem Ausbau der persönlichen Macht Stalins. 1934 wurde im Rahmen der Stalinschen Säuberungen der populäre Leningrader Parteichef Sergej Kirow in seinem Büro ermordet, der ehemalige Vorsitzende des Petrograder Sowjets Grigori Sinowjew fiel einem Schauprozess zum Opfer, ein anderer ehemaliger Vorsitzender des Petrograder Sowjets Leo Trotzki wurde 1940 im mexikanischen Exil ermordet.
Während des 2. Weltkrieges wurde die Stadt fast 900 Tage lang von deutschen Truppen unter Generalfeldmarschall Wilhelm Ritter von Leeb belagert. In der Zeit der Blockade vom 8. September 1941 bis zum 27. Januar 1944, in der die Wehrmacht auf Befehl Hitlers keine Eroberung Leningrads versuchte, sondern stattdessen systematisch von jeglicher Versorgung abschnitt, starben über eine Million Zivilisten. Eine geheime Weisung des Oberkommandos der Wehrmacht vom 23. September 1941 lautete: Der Führer ist entschlossen, die Stadt Petersburg vom Erdboden verschwinden zu lassen. Es besteht nach der Niederwerfung Sowjetrusslands keinerlei Interesse am Fortbestand dieser Großsiedlung. Ausdrücklich mit eingeschlossen war damit der Genozid an den etwa drei Millionen Einwohnern, sie hätten in dem gemäß dem Generalplan Ost neu zu schaffenden deutsch besiedelten Ingermanland keinen Platz mehr gehabt.
thumb|Gedenkstätte an die Belagerung der Stadt
Nahrungsmittel zur Versorgung der Millionenstadt konnten nur unter großen Gefahren per Flugzeug oder im Winter über den vereisten Ladogasee nach Leningrad gebracht werden. Die Tour über den See lag im Schussfeld der Wehrmacht, im Schnitt kam von drei gestarteten LKW einer in Leningrad an. Besonders dramatisch war die Situation im Jahr 1941. Durch Luftangriffe wurde ein Großteil der Nahrungsmittelvorräte vernichtet, zudem brach der Winter ungewöhnlich früh ein. Die Rationen sanken im Oktober auf 400 Gramm Brot für Arbeiter, 200 Gramm für Kinder und Frauen. Am 20. November 1941 wurden sie auf 250 Gramm, respektive 125 Gramm reduziert. Zudem herrschten Temperaturen von bis zu –40 Grad Celsius in einer Stadt in der Heizmaterial äußerst knapp war. Allein im Dezember 1941 starben circa 53.000 Menschen, viele von ihnen fielen einfach vor Entkräftung auf der Straße um. Die Dichterin Anna Achmatowa beschrieb 1941 die Stimmung in der Stadt:
-
- Todesvögel stehen in der Luft
da Leningrad um Hilfe ruft
Lärmt nicht, noch kann es atmend sich erheben
hört noch alles ist am Leben
Auf der Ostsee tiefem Grund
stöhnen die Söhne im Schlaf sich wund
"Brot!" – aus innersten irdischen Qualen
dringt dieser Ruf zu den Himmelsschalen
Doch der Himmel hat kein Brot
Und aus den Fenstern blickt der Tod
- Todesvögel stehen in der Luft
Während der Belagerung wurden etwa 150.000 Artilleriegeschosse auf die gebeutelte Stadt abgeschossen, etwa 100.000 Fliegerbomben fielen auf die hungernde Stadt.
Bei Rückeroberungsversuchen der Roten Armee kamen dazu etwa 500.000 sowjetische Soldaten ums Leben. Versuche 1941 und 1942 scheiterten, erst mit der Einnahme von Schlüsselburg am 18. Januar 1943 gelang es, wieder eine Versorgungslinie in die Stadt zu etablieren. Die Offensive, die die Stadt befreien sollte, begann am 14. Januar 1944 und konnte am 27. Januar 1944 zum Abschluss gebracht werden.
- (Siehe auch: Weblinks: Ein stiller Völkermord)
thumb|Wiederaufbau unter sowjetischen Vorzeichen: Monumentales Siegesdenkmal der Roten Armee und typische Bauten für die 1970er im Hintergrund
Die Behandlung Leningrads nach dem Großen Vaterländischen Krieg, wie der Zweite Weltkrieg in der Sowjetunion genannt wurde, war widersprüchlich. Einerseits war die Stadt zu dem sowjetischen Symbol von Widerstandswillen und Leiden im Krieg geworden - andererseits tobten Machtkämpfe zwischen Leningradern und Moskauer Funktionären noch bis in die 1950er Jahre hinein. Der Wiederaufbau Leningrads wurde zur Prestigeangelegenheit der Sowjetunion. Innerhalb kürzester Zeit wurden eine Million Arbeiter in die Stadt gezogen, die sie wiederaufbauten - die Restaurierung der Kulturdenkmale besaß dabei eine besondere Wertigkeit. Bereits 1945 erhielt die Stadt zusätzlich die Auszeichnung als Heldenstadt.
thumb|Englischer Innenstadtplan Leningrads von 1978
Ebenfalls in den Nachkriegsjahren wurden zahlreiche neue Stadtteile gebaut - 1963 war das Jahr in dem mehr neuer Wohnraum in der Stadt geschaffen wurde als je vorher oder nachher. Andererseits musste das 250-jährige Stadtjubiläum verschoben werden: 1953 war der Machtkampf noch im Gange und jede positive Erwähnung unerwünscht - zudem war gerade Stalin gestorben, eine Feierlichkeit, egal aus welchem Anlass, erschien nicht angebracht. Die Feier musste 1957 unter Nikita Chruschtschow nachgeholt werden - ohne die Erwähnung, dass es eigentlich der 254. Geburtstag war. In den Folgejahren hielt die Stadt ihren Ruf als große Industriestadt und eines der wissenschaftlichen Zentren der Sowjetunion. Das politisch-kulturelle Zentrum Russlands und der Sowjetunion lag zu dieser Zeit aber klar in Moskau. Die Bevölkerung war durch die Ereignisse der Kriegs- und Nachkriegszeit ebenfalls zu einem Großteil ausgetauscht wurden - die Verbundenheit mit Petersburg in der Stadt wurde zunehmend schwächer.
1988 wurden bei einem Brand in der Akademie der Wissenschaften ungefähr eine Million Bibliotheksbände ein Opfer der Flammen. 1989 wurde die Innenstadt unter Denkmalschutz gestellt.
[edit] Nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion
thumb|Stadtbild Sankt Petersburg 2004
Nach einer Volksabstimmung, in der sich 1991 54% der Bevölkerung für die Annahme des historischen Namens aussprachen, nahm die Stadt wieder ihren ursprünglichen Namen an. Die umgebende Verwaltungseinheit blieb aber ebenfalls nach einer Volksabstimmung weiterhin die Oblast Leningrad. Bei dem Putschversuch gegen Boris Jelzin sammelte der damalige Bürgermeister Anatoli Sobtschak die Anhänger der Demokratie um sich, es kam zu einer großen Demonstration vor dem Winterpalast gegen die Putschisten.
Am 27. Mai 2003 wurde das 300-jährige Jubiläum der Stadt begangen. Im Zuge dessen wurden im Vorfeld die Altstadt und verschiedene Paläste saniert, sowie das legendäre Bernsteinzimmer rekonstruiert. Der russische Staat gab dafür ein bis zwei Milliarden Euro aus. Am 31. Mai des Jahres weihten Wladimir Putin und Gerhard Schröder offiziell die Rekonstruktion des Bernsteinzimmers ein. Die Stadt stand das erste Mal seit langer Zeit wieder im Zentrum der Aufmerksamkeit der Weltöffentlichkeit. Da sich ein Großteil der Renovierungen allerdings auf die Fassaden und die besonderen Prunkstücke konzentrierte, sprachen Kritiker davon, dass es sich hierbei um – geschichtlich ohnehin eng mit Petersburg verbundene – Potemkinsche Dörfer handele.
[edit] Politik
Innerhalb Russlands ist die Stadt ein eigenständiges Verwaltungssubjekt. Die Spitze der Exekutive bildet der für vier Jahre direkt gewählte Gouverneur der Stadt. Die Legislative, die Duma, besteht aus 50 hauptamtlichen Mitgliedern, die ebenfalls für vier Jahre gewählt werden. Der Vorsitzende der Kammer ist protokollarisch mit dem Gouverneur gleichgestellt.
thumb|Der Sitz der Sankt Petersburger Duma im Stadtzentrum
Derzeitige Amtsträgerin ist seit Oktober 2003 Walentina Iwanowna Matwijenko, die Wladimir Jakowlew nachfolgte. Matwijenko war die Favoritin der russischen Regierung. Während der hart umkämpften Wahl wurden mehrfach Vorwürfe laut, die russische Regierung würde direkt und indirekt in die Wahl eingreifen. Zum einen sei Matwijenko die einzige, die regelmäßig in den Medien und besonders im Fernsehen vorgestellt werde, zum anderen würden die anderen Kandidaten und ihre Helfer massiv durch die Polizei belästigt und behindert.
1996 war es Wladimir Jakowlew, der Anatoli Sobtschak ablöste. Jakowlew trat 2003 nicht mehr zur Neuwahl an. Sobtschak war ein strikter Reformer der nach-kommunistischen Ära, der aufgrund seines radikal marktwirtschaftlichen Kurses viele Animositäten in der Stadt erzeugte. Sobtschak verweigerte mehrmals die Entlassung Wladimir Putins aufgrund von Korruptionsvorwürfen, als dieser noch in der Stadtregierung arbeitete. Putin organisierte den erfolglosen 1996er-Wahlkampf von Sobtschak.
Jakowlew, ehemaliger Kollege von Putin unter Sobtschak und Putin in gegenseitiger Abneigung verbunden, präsentierte sich als ideologisch ungebundener Pragmatiker. Ob sich das langfristige Ziel der St. Petersburger Politik, eine "Freie und Hansestadt" zu werden, angesichts des stets vorhandenen und unter Putin wieder forcierten Zentralismus Russlands verwirklichen lässt, ist allerdings zweifelhaft.
Sankt Petersburg ist außerdem Verwaltungssitz der Oblast Leningrad und des Föderationskreises Nordwestrussland.
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